Hospizeinrichtungen

Ein Hospiz ist eine Einrichtung, in der Sterbende und ihre Angehörigen in den letzten Tagen, Wochen oder Monaten unterstützt und begleitet werden. Dazu gehört auch die Linderung von Schmerzen, Vorbereitung auf den Tod und die Trauerbegleitung.

Wenn bei einem Menschen aus medizinischer Sicht keine Chance mehr auf eine Heilung besteht und der Tod absehbar ist, stehen den Sterbenden und deren Familien in Deutschland eine Vielzahl von Hilfsangeboten zur Verfügung.

Viele Sterbende äußern den Wunsch, zu Hause im Kreise der Familie sterben zu wollen, andere entscheiden sich für die Verlegung in ein Hospiz.

Wenn die Entscheidung auf ein Hospiz fällt, nehmen die Angehörigen mit der gewünschten Einrichtung Kontakt auf und vereinbaren einen Termin. Bei diesem Termin muss geklärt werden:
- Wo befindet sich der Sterbende momentan, wie ist sein aktueller gesundheitlicher Zustand?
- Welche Medikamente benötigt der Sterbende?
- Möchte man nur ambulante Hilfe in Anspruch nehmen oder soll eine stationäre Aufnahme erfolgen?
- Liegen Patientenverfügungen oder sonstige Vollmachten vor?
- Welche Wünsche und Vorlieben hat der Sterbende?
- Ab wann soll die ambulante Versorgung anfangen/ab wann ist eine stationäre Aufnahme möglich?

Die Wartelisten für eine stationäre Aufnahme sind meist sehr lange, da es lange nicht so viele Hospizeinrichtungen wie Nachfrage in Deutschland gibt.

Die ambulante Begleitung kann meist innerhalb weniger Tage anlaufen – der Mitarbeiter der Hospizes besucht die betroffene Person zu Hause in seiner gewohnten Umgebung. Je nach Absprache wird die Familie in bestimmten Bereichen unterstützt. Es besteht ebenso die Möglichkeit einer nächtlichen Begleitung. Keiner möchte alleine sterben - ein ehrenamtlicher Mitarbeiter kommt und bleibt über Nacht am Bett des Sterbenden, weil der Sterbende alleine wohnt oder die Angehörigen eine kleine Verschnaufpause brauchen. In den letzten Momenten ist es wichtig, dass jemand da ist, die Hand hält oder den Menschen durch Berührungen oder Worte beruhigt.

Sobald ein Platz im stationären Hospiz frei geworden ist, kann der Sterbende sein Einzelzimmer beziehen. Das Zimmer darf mit persönlichen Gegenständen einrichtet und gestaltet werden, sodass ein Gefühl von zu Hause aufkommt. Angehörige haben zu jeder Tages- und Nachtzeit die Möglichkeit, den Sterbenden so oft und so lange zu besuchen, wie sie wünschen, dort zu übernachten oder das geliebte Haustier mitzubringen. Die Mitarbeiter kümmern sich um alle pflegerischen Maßnahmen, um die Linderung von Beschwerden und um das leibliche Wohl.

Die Kosten der ambulanten Begleitung übernimmt die Krankenkasse, bei einer Pflegebedürftigkeit  übernimmt  zusätzlich die Pflegekasse die Kosten. Bei der stationären Hospizversorgung werden die Kosten zum größten Teil durch die Kranken- und Pflegekassen finanziert, allerdings müssen die Hospizeinrichtungen einen festgelegten Prozentsatz selbst aufbringen, wodurch die Hospize auf Spenden angewiesen sind.

 

nl 15.07.2016


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Das Glossar wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.

Die hier aufgeführten Informationen können einen ärztlichen Rat nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.

Die Einträge stammen nicht von medizinischem Fachpersonal, sondern von unserem Mitarbeiterteam.